ReSEARCH BAM


Thorarollen - Materialisierte Heiligkeit: Torarollen als kodikologisches, theologisches und soziologisches Phänomen der jüdischen Schriftkultur in der Diaspora. Teilvorhaben: Archäometrie der Thorarollen
Projektleitung
	Prof. Dr. rer. nat. habil. Oliver Hahn BAM - 4.5 Kunst- und Kulturgutanalyse E-Mail: Oliver.Hahn@bam.de
Förderstruktur
	Bund - Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) - WTZ mit Mexiko - 2+2 Verbundprogramm
Projektbeginn
	01.04.2022
Projektende
	31.03.2026
Projektart
	Realisierte Antragsforschung
Themen-/Aktivitätsfeld
	THEMENFELD Analytical Sciences, * Spurenanalytik und chemische Zusammensetzung
Abstract
	In Zusammenarbeit mit der FU und dem KIT soll die chemische Zusammensetzung der Tinten von ausgewählten mittelalterlichen europäischen und außereuropäischen Thorarollen und -fragmenten untersucht werden. Ziele dieser Materialanalysen sind die Identifizierung von Tinten-Typen und die ihre weitere Charakterisierung. Die Rekonstruktion der Tintenrezepturen für das Schreiben von Thorarollen ist ein wichtiger Beitrag zur bislang ungeschriebenen Geschichte von Schreibtinten im jüdischen Kontext. Die Ergebnisse der Analysen sollen dementsprechend mit bereits vorgenommenen Studien an anderen Textsorten der jüdischen Tradition verglichen und vor dem materialhistorischen Hintergrund der entsprechenden Umweltkulturen dargestellt werden. Darüber hinaus soll die Feststellung eines chemischen Fingerabdrucks im Zusammenspiel mit paläographischen, kodikologischen, textlichen Untersuchungen als ein Werkzeug für eine genauere Datierung der Manuskripte dienen. Schlussendlich kann die Analyse der Tinten zu einer besseren Verortung der Manuskripte in bestimmte Regionen beitragen und sogar Schreibwerkstätten ausmachen. Die letzten beiden Punkte sind mit Blick auf die schwer datierbaren Thorarollen von außerordentlich großem Nutzen.