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GAIIA Local Care - GAIIA Local Care - Verbundprojekt: Existenzgrundlagen auf Basis von Technologien mit geringem CO2-Ausstoß - Cassava-Reststoffe für Performance-Materialien
 
Projektleitung
Dr. Wolfram Schmidt
BAM - 7.4
Baustofftechnologie
E-Mail: Wolfram.Schmidt@bam.de
Förderstruktur
Bund - Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - German Africa Innovation Incentive Award
Projektbeginn
01.01.2018
Projektende
31.12.2021
Projektart
Realisierte Antragsforschung
Themen-/Aktivitätsfeld
THEMENFELD Analytical Sciences, * Strukturanalytik und Materialographie
Abstract
Nigeria ist weltweit größter Cassavaproduzent. Cassava ist eine Nahrungspflanze, die überall in Afrika verbreitet ist. Die Abfälle werden üblicherweise abgelagert, was zu Problemen in Bezug auf Platzbedarf und Umweltverschmutzung führt. Dabei sind die Schalen und die anhaftende Starke in höchstem Maße wertvolle Nebenprodukte, die durch Weiterverarbeitung Halden vermeiden und neue Potentiale für die Nutzbarmachung generieren können. Die anhaftende Starke kann zunächst in nutzbringende chemische Zusatzmittel für die Optimierung der Verarbeitungseigenschaften von Beton bei hohen Temperaturen verwandelt werden. Die danach verbleibenden Schalen können als Brennstoff für unterschiedliche Prozesse eingesetzt werden, so zum Beispiel für die Ziegelherstellung. Zuletzt können die bei der Verbrennung entstehenden Aschen als puzzolanischer Zementersatz verwendet werden. Diese Prozesskette verursacht keinerlei Abfall und führt zu drei neuen synergistischen Nutzen für ein Material, das heute als Abfall betrachtet wird. Die neuen Wertschöpfungsketten tragen hohes Potential, neue Märkte zu schaffen und somit Existenzgrundlagen für lokale Marktteilnehmer. Durch die Umwandlung von Abfallprodukten in hochwertige Technologieprodukte verändert sich auch die öffentliche Wahrnehmung der Produzenten von landwirtschaftlichen Produkten allgemein. Das Ziel der Kooperation ist eine gesamtheitliche Betrachtung der Potentiale, die in Cassavaabfällen liegen. Die Bewertung erfolgt auf sozio-ökonomischen, umwelttechnologischem und Nachhaltigkeitlevel sowie unter bautechnischen Aspekten. Das Projekt wird umfangreiche Konzepte für die Verwendung von Cassavaabfällen sowie Strategien für eine schnelle Implementierung in lokalen Wertschöpfungsketten liefern. Darüber hinaus werden Lehrinhalte erstellt, die unterschiedliche Adressaten fokussieren. Zuletzt werden Seminare entwickelt, die die Verbreitung der Inhalte ermöglichen, da die Technologie auch in anderen Regionen Afrika große Potentiale birgt.
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