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CtSimU - Durchstrahlungssimulation für die Messunsicherheitsbestimmung beim Messen geometrischer Merkmale mittels Röntgen-Computertomografie
 
Projektleitung
Dr.-Ing. Carsten Bellon
BAM - 8.5
Röntgenbildgebung
E-Mail: Carsten.Bellon@bam.de
Förderstruktur
Bund - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) - WIPANO - Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen - Normung und Standardisierung
Projektbeginn
01.04.2019
Projektende
31.07.2021
Projektart
Realisierte Antragsforschung
Themen-/Aktivitätsfeld
THEMENFELD Analytical Sciences, * Zerstörungsfreie Prüfung und Spektroskopie
Abstract
Die industrielle Röntgen-Computertomographie (CT) ist in der
geometrischen Messtechnik die einzige Technologie, die sowohl innen- als auch
außenliegende Merkmale eines Werkstücks mit einer Messung zerstörungsfrei
messen kann. Allerdings sind zur Angabe der Messunsicherheit für eine Messgröße
nach Stand der Technik (VDI/VDE 2630 Blatt 2.1) zwanzig Wiederholmessungen an
kalibrierten Werkstücken notwendig. Da die Messung mit realen CT Messgeräten
zeit- und kostenintensiv ist, wird analog zur taktilen Koordinatenmesstechnik
eine numerische Messunsicherheitsbestimmung durch Simulation angestrebt (vgl.
VDI/VDE 2617 Blatt 7, GUM Supplement 1). Daher existiert ein großes Interesse
an Durchstrahlungs¬simulations¬software, um die Messaufgaben zu simulieren. Die
Simulation bietet den Vorteil, dass sie sowohl zeitsparend als auch kosten- und
ressourceneffizient ist. Allerdings ist die Zuverlässigkeit der verschiedenen
Simulationsumgebungen momentan nicht quantifizierbar. Für eine glaubwürdige
Anwendung von Simulationsumgebungen benötigen Anwender eine Beurteilung
derselben- auch, um eine Norm- bzw. Richtliniensicherheit in der Praxis
sicherzustellen.

Das Ziel dieses Projekts ist es daher, einen
Richtlinienentwurf VDI/VDE 2630 Blatt 2.2 "Basis¬qualifi-zierung von
Softwaresystemen für die Simulation geometrischer Messungen mit
Röntgen-Computertomografie" zu erstellen. Auf dieser Basis soll es möglich
sein, die Eignung von Simulations¬umgebungen zur Ermittlung der
aufgabenspezifischen Messunsicherheit zu bewerten. Dazu wird ein Testframework
entwickelt, mit welchem Durchstrahlungs¬simulations¬softwares basisqualifiziert
werden können. Eine Basisqualifizierung bezeichnet hierbei eine Qualifizierung
im Hinblick auf typische, als relevant empfundene Messszenarien.

Zur Erstellung des Testframeworks sind mehrere Schritte
notwendig. Zuerst werden in einer Anforderungsanalyse die Anforderungen an die
verwendeten Simulationssoftwares festgelegt. Diese Anforderungen werden in
einem Lastenheft zusammengefasst. Für die Entwicklung des Testframeworks ist
eine Umsetzung der Anforderungen des Lastenhefts in konkrete Testszenarien
notwendig. Hierfür müssen Referenzgeometrien und Referenzdatensätze erstellt
werden. Auf Basis der Simulationsergebnisse für die verschiedenen erstellten
Testszenarien muss eine Bewertung der entsprechenden Simulationssoftware
erfolgen. Für welche eine Bewertungsmatrix erarbeitet wird.

Das finale Testframework wird anschließend validiert, indem
für positiv bewertete Simulationssoftware ein Vergleich realer und simulierter
Messdaten anhand der dimensionellen Messergebnisse vollzogen wird.

Zur Sicherung des normativen Charakters der Arbeit wird darauf
geachtet, dass diese Basisqualifizierung mithilfe des Testframeworks auch für
andere, nicht im Projekt repräsentierte Simulationssoftwaresysteme möglich ist.
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