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PFAS - Untersuchung des Vorkommens von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) in Abfallströmen
 
Projektleitung
Dr. rer. nat. Björn Meermann
BAM - 1.1
Anorganische Spurenanalytik
E-Mail: Bjoern.Meermann@bam.de
Förderstruktur
Bund - Umweltbundesamt (UBA)
Projektbeginn
01.11.2019
Projektende
31.03.2023
Projektart
Realisierte Antragsforschung
Themen-/Aktivitätsfeld
THEMENFELD Analytical Sciences, * Spurenanalytik und chemische Zusammensetzung, ** Anorganische Spurenelement- Spezies und Isotopenanalytik
Abstract
Die Fluorierung von organischen Molekülen führt, aufgrund der hohen Bindungsstabilität zwischen C-F sowie der großen Elektronegativitätsdifferenz, zu neuen chemisch/physikalischen Eigenschaften der Verbindungen. Die Einsatzgebiete von fluorierten organischen Verbindungen sind dabei vielfältig: So machen derzeit beispielsweise fluorierte organische Pharmazeutika etwa 25% des Marktvolumens aus (Tendenz steigend). Poly- und perfluorierte Verbindungen finden zudem aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften (wasser-, fett- und schmutzabweisend, thermisch stabil) in vielen Verbraucherprodukten als auch in technischen Erzeugnissen Anwendung. Sie werden beispielsweise in Verbraucherprodukten wie Teppichen, Textilien (z.B. Outdoorkleidung), fettabweisenden Lebensmittelverpackungen, filmbildenden Feuerlöschschäumen, Kosmetikprodukten, Reinigungsmitteln und Medizinprodukten eingesetzt. Im Produktionsbereich finden sie Anwendung als Netzmittel in der Galvanik, als Hilfsmittel in der Halbleiterherstellung sowie in Pestizidformulierungen und Bioziden.

Poly- und perfluorierten Verbindungen können aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungen in vielen abfallrelevanten Bereichen und Abfallströmen vorkommen und gelangen hierüber in die Umwelt. Sind poly- und perfluorierten Verbindungen einmal in die Umwelt eingetragen, verbleiben sie dort für sehr lange Zeit. Einige poly- und perfluorierte Verbindungen, insbesondere mit einer langen Kohlenstoffkette, reichern sich in Böden, Sedimenten sowie entlang der Nahrungskette in Pflanzen und Tieren bis zum Menschen an. Poly- und perfluorierte Verbindungen mit einer kurzen Kohlenstoffkette reichern sich zwar weniger im Organismus an, sind jedoch mobiler und können somit schneller Grund- und Rohwasser verunreinigen. Darüber hinaus ist von einigen Verbindungen bekannt, dass sie toxisch wirken.

Im Rahmen des Forschungsprojektes werden (i) zunächst auf Basis bestehender Daten Abfallströme identifiziert die poly- und perfluorierten Verbindungen enthalten. Auf Basis der Recherche werden Abfallmengen und Beprobungen abgeleitet. (ii) Mittels Summenparametermethode wird der Belastungsgrad relevanter Abfälle mit organisch fluorierten Verbindungen analysiert. (iii) Auf Basis der Recherche sowie Analyse des Belastungsgrades werden die Ergebnisse bewertet sowie Handlungsanweisungen für die Öffentlichkeit und den Vollzug abgeleitet, um hierüber eine Verminderung des Eintrags der Schadstoffe zu erzielen.
Übergeordnet wird das Projekt langfristig dazu beitragen die Datengrundlage für die Anpassung in den Regelungsbereichen zu verbessen.
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